März 11, 2020

Um sich und die eigenen Produkte oder Dienstleistungen einer breiteren Öffentlichkeit bestmöglich zu präsentieren und dabei einen nachhaltig positiven Eindruck zu hinterlassen, braucht man einen stimmigen Außenauftritt.  

Website, Visitenkarten, Produktlabels, Flyer etc. „aus einem Guss“ erleichtern es potentiellen KundInnen oder KlientInnen nicht nur, die einzelnen Elemente sofort als zusammengehörig wahrzunehmen und mit dem Unternehmen, der Marke oder dem/der DienstleisterIn in Verbindung zu bringen, sie vermitteln auch einen Eindruck von Professionalität und schaffen Vertrauen in das Unternehmen und seine Angebote.

Den Rahmen für einen solchen einheitlichen und in sich stimmigen Außenauftritt schafft das Corporate Design. Hier werden konzeptuelle Eckpunkte festgelegt, gestalterische Richtlinien geschafften und ein Grundgerüst entwickelt, mit dessen Hilfe all jene Print- und Webprodukte erstellt werden, die für den Außenauftritt nötig sind. Aber auch alle weiteren Elemente, die nach dem öffentlichen Debut eines Unternehmens erstellt werden, orientieren sich daran. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass auch Neues sofort mit dem bestehenden Angebot assoziiert werden kann.

Bevor sich eine Grafikerin aber an die Gestaltung machen kann, müssen einige Fragen beantwortet werden.

SELBSTWAHRNEHMUNG – WER BIN ICH EIGENTLICH UND WAS DAVON MÖCHTE ICH ZEIGEN?

Die Frage, die man sich gleich zu Beginn stellen sollte: Wer bin ich eigentlich? Was macht mich (mein Unternehmen, meine Produkte, Dienstleistungen etc.) zu dem, was ich bin? 
Eine vermeintlich einfache Frage, immerhin wissen wir alle, wer wir sind. Aber sind wir auch in der Lage, die Antwort deutlich, knapp, aussagekräftig und relevant zu formulieren?

Bei der Beantwortung dieser Frage ist es in einem ersten (internen) Schritt hilfreich, radikal ehrlich zu sein. Niemand ist perfekt, wir alle haben unsere Ecken und Kante, Bereiche, in denen wir über besonderes Know-How verfügen und welche, in denen unsere Kompetenzen noch ausbaufähig sind. 

All das (das Positive wie das Negative) schriftlich festzuhalten, zu ordnen und miteinander in Beziehung zu setzen, hilft dabei, ein Bild von uns selbst zu zeichnen, das eine ehrliche Basis für den nächsten Schritt darstellt. 
Aus der umfassenden Selbstreflexion lassen sich nun spezifischere Fragen beantworten, die für die Kreation eines Corporate Designs den Eckpfeiler der Selbstwahrnehmung bilden.

  • Wie sehe ich selbst als Inhaber mein Produkt / meine Dienstleistung?
    Welche Eigenschaften oder Elemente meiner Produkte/Dienstleistungen möchte ich bei der Kommunikation mit der Öffentlichkeit in den Mittelpunkt rücken?
  • Wie möchte ich von meiner Zielgruppe wahrgenommen werden?
    Welche Elemente meines Selbstbildes als ProduzentIn/DienstleisterIn möchte ich bei der Kommunikation mit der Öffentlichkeit in den Mittelpunkt rücken?
  • Welche Emotionen möchte ich bei potentiellen KundInnen auslösen?
  • Gibt es Adjektive, die mein Produkt / meine Dienstleistung besonders gut beschreiben?
  • Gibt es Aspekte im Zusammenhang mit der Herstellung, KooperationspartnerInnen, LieferantInnen, dem Vertrieb, der KundInneninteraktion, dem Ablauf der Dienstleistung, der Unternehmensstruktur etc., die ich besonders hervorheben möchte?

Die Antworten auf diese Fragen helfen, den Charakter des Unternehmens und der Angebotspalette zu umreißen und emotionale und visuelle Leitlinien zu entwickeln.

Wie man sich selbst mit einem ehrlichen, nüchternen Blick sieht und wie man von seiner Zielgruppe wahrgenommen werden will, ist nicht immer dasselbe. Hier gilt es, einen Weg zu finden, das gewünschte Bild nach außen zu projizieren, dabei aber ehrlich und authentisch zu bleiben. Wenn die Schere zwischen Schein und Sein zu weit auseinanderklafft, ist das dem Aufbau von Vertrauen bei potentiellen KundInnen oder KlientInnen nicht gerade zuträglich.

Deshalb ist es hilfreich, sich nicht nur Gedanken darüber zu machen, wie man in zehn Jahren als bereits etabliertes Unternehmen gesehen werden will, sondern auch, wie sich der Weg dorthin gestalten kann. So kann man Vision beweisen, ohne an Glaubwürdigkeit einzubüßen. 


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